Die erste Seilschwebebahn
Deutschlands wurde in der Rekordzeit von nur 4 Monaten vom 01.09.1924 bis zum 22.12.1924
errichtet. Damals hatten 12 Personen in der Kabine Platz und es dauerte etwa 10 Minuten
bis auf den 1214 m hohen Fichtelberg. Die Kabine, welche eher einer Straßenbahn ähnlich
sah, wurde mit Hilfe eines 80 PS-Motors mit 1,8 m/s bewegt, der Benzin-Hilfsmotor hatte 52
PS.
In schweren Zeiten konnten die Betriebskosten nicht mehr eingefahren werden, so daß die
Bahn schließlich für 10000,- Mark versteigert werden mußte.
Mitte der 50er Jahre wurde aus den Resten der Seilschwebebahn ein bescheidenes
städtisches Nahverkehrsmittel geschaffen. Mit viel Fleiß und Eifer wurden die
vorhandenen Betriebsmittel instand gesetzt. Dabei wurde jedem klar, daß eine umfassende
Rekonstruktion notwendig war, um den aktuellen technischen Stand zu erreichen und die
Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten.
Im Betriebstagebuch der Seilbahn findet sich am 25. Februar 1963 (Rosenmontag) ein
wichtiger Eintrag:"Brand des alten Fichtelberghauses!". Durch Schnee und Kälte
waren sämtliche Zufahrten zum Fichtelberg blockiert, so daß die Feuerwehr und ihre
Helfer mit der Schwebebahn zu Ihrem Einsatz fahren mußten. Das Fichtelberghaus brannte
trotz des großen Einsatzwillens bis auf die Grundmauern nieder.
In den Jahren 1985/86 erfolgte der Umbau der veralteten Seilschwebebahn durch polnische
und einheimische Firmen. Seitdem werden alle technischen Parameter 2x jährlich im Rahmen
einer Revision überprüft. Die Mitarbeiter der Fichtelberg-Schwebebahn trainieren
regelmäßig den Havariefall, obwohl bis zum heutigen Tag kein Unglück zu verzeichnen
ist.
Aktuelle technische Daten:
Trassenlänge: | 1175 m |
Höhendifferenz: | 303 m |
Fahrtdauer: | 3 Minuten und 33 Sekunden |
Fahrtgeschwindigkeit: | 7,0 m/s |
Fassungsvermögen der Kabinen: | je 44 Personen und 1 Begleiter |
Förderleistung je Kabine: | 580 Personen pro Stunde |