Das Museum unserer Stadt im "Wiesenthaler K3"

Die Geschichte des Wintersports am Fichtelberg

Skifahrer gleiten mit kunstvollen Schwüngen auf den schneebedeckten Flächen des Fichtelberges abwärts. Gruppen von Urlaubern in modernster Winterbekleidung und mit bestem Skimaterial ausgerüstet, finden sich zusammen und werden von sachkundigen Skilehrern in die Kunst des Skifahrens eingeführt: "Locker die Knie, Stockhaltung beachten und schwingen... !" Kleinste Steppkes mit Sturzhelm und bunten Anoraks gekleidet flitzen mit ihren kurzen Ski mit modernster Bindung, bewundert von den Umstehenden, hangabwärts. Lustig bewegen sich andere auf Schlitten aus Holz oder Plastik, Skibobs oder Gleitwannen an besonders gekennzeichneten Teilstücken des Skigeländes dahin. Im Lautsprecher hört man, dass im Sprungstadion auf den verschiedensten Schanzenanlagen wieder Aktive ihre Flughaltung und die Phase des Landens trainieren.

Welch buntes fröhliches Gewimmel sportlichen Treibens! Wie hat sich doch alles verändert: Heute lebt die ortsansässige Bevölkerung des Kurortes Oberwiesenthal, der höchsten Stadt unseres Landes (dicht an der 1000 m-Höhengrenze), größtenteils direkt oder aber auch indirekt von diesem Tourismus. Wie aber war es einst vor Jahrzehnten oder gar vor Jahrhunderten? Wie sah es da mit Skilaufen und Schlittenfahren aus? Wann kamen diese "Fortbewegungsformen" nach Wiesenthal? Wer waren die Pioniere, die jung und alt einst in die "weiße Kunst" einführten?

Wußten Sie schon, dass sich der Förster, der Doktor, der Briefträger oft der "Ski" bedienten, um ihren Beruf in der Winterzeit überhaupt ausführen zu können oder der Schlitten, von Mensch oder Tier gezogen, in der rauhen schneereichen Zeit oft das einzige Beförderungsmittel war, um Nahrung und Arbeitsmaterial durch meterhohe Schneewehen hindurch ins oft völlig von der Umwelt abgeschnittene "Wiesenthal" zu bringen? Kennen Sie die wuchtigen Hörnerschlitten mit hölzerner Sitzbank, auf denen "Besserbemittelte" vor Jahrzehnten durch kundige Schlittenführer in rasanter Fahrt von ihrem Besuch des Fichtelberges in die Stadt zurückgebracht wurden?

Die Entwicklung dieses aufregenden Wintersports am Fichtelberg sehen Sie im "Wiesenthaler K3", welches im ehemaligen Königlich-Sächsischen Forstamt (Karlsbader Straße 3, etwa 100 m oberhalb des Marktplatzes) entstanden ist. In der ständigen Ausstellung "Gipfelstürmer - ein Thal erobert die Welt" erhalten Sie anhand wertvoller historischer Exponate sowie Bild- und Schriftdokumenten einen multimedialen Einblick in die Geschichte des Rodel- und Skisportes in unserem Gebiet vom ersten "Vorwärtsbewegen" auf Schneereifen, Holzbrettern, Faßtauben und "Käshitschen" bis zu den Rennschlitten und Spezialskiern der Leistungssportler, Olympiasieger und Weltmeister. Urkunden, Diplome von nationalen und internationalen Leistungsvergleichen, Pokale und Medaillen können Sie dort einmal selbst in Augenschein nehmen! Neben dem Wintersport und der Oberwiesenthaler Heimatgeschichte, finden Sie auch wertvolle Ausstellungen über unseren Heimatdichter- und sänger Anton Günther sowie über den Maler, Regisseur und Bildhauer William Wauer.

In einer Initiative unserer Ortsbevölkerung zur 450-Jahr-Feier des Kurortes Oberwiesenthal 1977 wurden von vielen "Alteingesessenen" Ski, Schlitten und Sportbekleidung aus alten Zeiten aus den entlegensten Boden- und Kellerwinkeln hervorgesucht, damals im Festumzug erstmalig vorgeführt und von den Tausenden von Besuchern mit großer Freude bewundert. Diese Exponate bildeten den Grundstock für eine ständige Ausstellung, die bis zum Jahr 2005 im ehemaligen Ski- und Heimatmuseum gezeigt wurde. Aufgrund der Baufälligkeit wurde es danach nicht mehr betrieben und konnte dank europäischer Fördermittel aus dem "Ziel-III-Programm" zwischen 2010 und 2014 für rund 2,5 Mio EUR durch die Stadt Kurort Oberwiesenthal saniert, umgebaut und durch einen Neubau erweitert werden. Am 13. September 2014 wurde es dann unter der Bezeichnung "Wiesenthaler K3" mit Bestandteilen Museum, Bibliothek und Gästeinformation seiner Bestimmung übergeben.


Ausstellung "Wintersport- und Heimatgeschichte"

Ausstellung "Anton Günther"

Ausstellung "William Wauer"

Und in der Frühjahrs-, Sommer- und Herbstzeit?


Bibliothek im historischen Jugendstil-Ambiente

Natürlich ist da unsere Ausstellung und unsere Bibliothek geöffnet, die sich im gleichen Haus befindet. Es lohnt sich ein Besuch, denn auch bei aller Schönheit dieser Jahreszeiten hier am Fichtelberg, schwingen doch immer beim Namen Kurort Oberwiesenthal Winter und Wintersport mit. So werden gewiß auch unsere Sommergäste Erbauung und Wissensbereicherung finden. Denn neben den winterlichen Exponaten gibt es spannende Heimatgeschichte und wertvolle Kunstwerke zu entdecken und die kleinsten Besucher werden in einer eigenen Kinderebene durch die Ausstellung geführt.

Es sind wirklich beschauliche Kunstwerke, die zur sinnlichen Betrachtung anregen. Darum sollte jeder beim Aufenthalt in der höchstgelegenen Stadt Deutschlands, im Kurort Oberwiesenthal, einen Besuch unseres "Wiesenthaler K3" mit einplanen.

Öffnungszeiten  
1. April - 1. Advent: Montag bis Freitag 09:30 - 17:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag 10:00 - 13:00 Uhr
1. Advent - 31. März: täglich 09:30 - 17:00 Uhr