Die Königsmühle - Ortsteil von Stolzenhain

Zwischen der Stolzenhainer Anhöhe und der Mautstraße befindet sich die verfallene Siedlung Königsmühle, zu der einmal 7 Häuser gehörten. Den rund 1,5 km langen Weg von Stolzenhain zieren knorrige "Vugelbeern" (Ebereschen) und zahlreiche Schwarzbeerhübel. Zusammen mit dem teilweise 3 m tiefen Hohlweg und dem Zwitschern der Vögel vermitteln sie eine (un)heimliche Stimmung, als die ersten Ruinen auftauchen. Welches Schicksal hat die ehemals 53 Bewohner dieser Häuser ereilt und was ist aus ihnen geworden?

Durch Nachforschungen unter alten Stolzenhainern konnte folgendes in Erfahrung gebracht werden. Bei den 5 Häusern (Foto rechts, zur vergrößerten Darstellung hier klicken) handelt es sich um die Wohnhäuser der Familien Fohrmann (hinten links), Siegel (hinten rechts), Giebert (mitte links), Pöschl (mitte rechts) und Siegel (vorn rechts). Bei den anderen beiden Häusern, die nicht auf dem Bild zu sehen sind und sich links der Siedlung befinden handelte es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Mühlengebäude. Hier soll das Getreide, was auf einem Handelsweg (deshalb: Mautstraße) von Böhmen nach Sachsen gebracht wurde, gemahlen und eingesackt worden sein.

Als im Herbst 1946 die Bewohner des Ortsteils Königsmühle ausgewiesen wurden, nutzten die verbliebenen Stolzenhainer die Häuser zur Gewinnung von Baumaterial. Dächer, Balken, Fenster und Türen wurden entfernt und die Siedlung verfiel zusehens. Heute sind die Häuser, die noch immer von der Armut seiner einstigen Bewohner zeugen, nur noch Ruinen. Aber die Erinnerung an längst vergangene Zeiten ist wach und ist es wert, erhalten zu werden.